In den vergangenen Jahren ist Onlinebanking in Deutschland immer beliebter geworden. Heute nutzen laut dem Marktforschungsinstitut Statista 83 Prozent der 16- bis 64-Jährigen das Internet für ihre Bankgeschäfte. Dabei kommen auch verstärkt Smartphone oder Tablet zum Einsatz. Die Sicherheit wird aber von vielen vernachlässigt.

Jeder zweite mobile Onlinebanking-Nutzer (49 Prozent) verwendet laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom für Bankgeschäfte hin und wieder ein öffentliches WLAN – etwa am Flughafen oder in Cafés. Rund 41 Prozent erledigen ihre Finanzangelegenheiten auch mal mit einem fremden Gerät. Und gut jeder Fünfte hat seine Zugangsdaten für das Onlinebanking ein- oder mehrmals an Dritte wie Familienmitglieder oder Freunde weitergegeben
Ein Drittel der Smartphone-Nutzer Opfer von bösartiger Software
Diese Nachlässigkeiten sind gefährlich: Über Smartphones können Betrüger Zugriff auf sensible Daten erlangen. 2018 waren rund 35 Prozent der Smartphones laut Bitkom von einem Schadprogramm betroffen. „Bösartige Software versteckt sich häufig in scheinbar harmlosen Apps“, sagt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung. „Bei der Installation dieser Apps infiziert sie dann automatisch das Smartphone.“
Und die Schäden durch Onlinebanking-Betrug nehmen deutlich zu, meldete im Juni der Bankenversicherer R+V. Für das erste Halbjahr 2019 registrierte das Unternehmen 300 Betrugsfälle mit einem Gesamtschaden von rund 5 Millionen Euro. Laut R+V hat sich damit der durchschnittliche Schaden pro Fall zum Vorjahr verdreifacht auf 15.000 Euro.
9 Tipps für sicheres Onlinebanking
Die Gefahr ist real, Opfer von Kriminellen beim Onlinebanking zu werden. Neben technischer Sicherheit braucht es deswegen auch noch die persönliche Achtsamkeit – egal ob du über einen Computer, Smartphone oder Tablet deine Finanzangelegenheiten regelst. Folgende Tipps helfen dir dabei:
- PIN und TAN geheim halten: Du solltest immer deine Zugangsdaten, PIN und TAN vor Dritten schützen und nicht weitergeben. Wenn ein Anrufer oder eine E-Mai nach persönlichen Online-PIN oder TAN fragen, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Betrug. Banken werden niemals auf diesem Weg nach den sensiblen Daten fragen.
- Test-TAN gibt es nicht: Jede TAN ist stets zur Ausführung genau der Daten vorgesehen, die im Sm@rt-TAN-Lesegerät oder im Mobiltelefon angezeigt und von dir bestätigt werden. Die TAN sollte also auch nur für die Transaktion eingegeben werden, die tatsächlich getätigt werden soll.
- Keine fremden Geräte benutzen: Deine eigenen Zugangsdaten sollten nicht auf Geräten von Dritten eingeben werden. Niemand kann wissen, ob dort Schadsoftware wie Keylogger installiert sind, die jeden Tastendruck aufzeichnen. Du gehst das Risiko ein, dass jemand deine Daten ausliest.
- Öffentliche WLANS meiden: Du solltest öffentliche WLANS wie Hotspots nur zum Surfen und nicht zum Onlinebanking nutzen. Für Betrüger ist es nicht schwer, über ein ungesichertes Netzwerk auf Smartphone, Tablet oder Laptop zuzugreifen und sensible Kontodaten auszuspionieren. Wenn du aber unbedingt über ein fremdes WLAN deine Finanzangelegenheiten regeln willst oder musst, solltest du einen sogenannten VPN-Dienst nutzen. Dieser verschlüsselt den Datenverkehr und schützt somit vor Dritten.
- Computer und Smartphone sichern: Neben dem direkten technischen Schutz des Onlinebankings sollten wertvolle Geräte und sensible Daten mit einem aktuellen Antiviren-Schutz und einer Firewall geschützt werden. Der kostenlose VR-Computercheck der Volksbanken und Raiffeisenbanken hilft beim Aufspüren und Entschärfen möglicher Sicherheitslücken.
- Spezial-Apps fürs Onlinebanking: Die Programme SecureGo und SecureSign verschlüsseln die Daten bei Übermittlung und Empfang und du bekommst die TAN für deine Transaktion direkt in die App auf das Smartphone oder Tablet. Die Apps sind mit einer zusätzlichen Sicherheitskomponente gehärtet, was einen unbefugten Zugriff durch Dritte verhindert.
- Limit schützt: Du solltest für Onlineüberweisungen über die Bank ein Tageslimit festlegen. Zugleich empfiehlt es sich, die Kontoumsätze regelmäßig zu überprüfen. So lässt sich möglicher Missbrauch von vornherein begrenzen.
- Wissen, an wen du überweist: Weist das eigene Konto unerwartete Gutschriften oder Abbuchungen aus, sollten diese zuerst mit der Bank geklärt werden. Auf keinen Fall solltest du eine Rücküberweisung tätigen, wenn fremde Personen oder Institutionen darum bitten. Das ist ein beliebter Trick von Betrügern.
- Bei Verdacht sperren: Besteht ein Verdacht, dass Dritte im Besitz deiner PIN sind oder stellt sich das Onlinebanking merkwürdig dar, sollte der Zugang zügig gesperrt werden.